Lean ist seit Anfang der 1990er-Jahre ein beherrschendes Thema, wenn es um nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit geht. In der 1991 vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) publizierten Studie „Die zweite Revolution in der Automobilindustrie“ sind viele der wesentlichen Schlüsselfaktoren von Lean Management, die Toyota in die Position des führenden Automobilherstellers gebracht haben, beschrieben. Seither arbeiten zahlreiche produzierende Unternehmen daran, an diesen Erfolg anzuschließen und ihre Wettbewerbsposition ebenso nachhaltig zu verbessern. Eine zentrale Rolle spielen dabei die MitarbeiterInnen und Führungskräfte, durch deren Mitwirkung die Unternehmensprozesse ständig weiterentwickelt und Verschwendungen verringert werden. Im Lehrgang „Lean Manager Mobility“ erlangen die MitarbeiterInnen und Führungskräfte die dafür erforderliche Qualifikation.
LERNZIELE
Die TeilnehmerInnen erlangen in diesem Lehrgang die Kompetenzen, die sie als Führungskräfte benötigen, um „verschwendungsfreie“ Prozesse nachhaltig zu verankern. Sie erkennen die durch Digitalisierung entstehenden Möglichkeiten in Bezug auf die Optimierung ihrer Prozesse. Außerdem erfahren sie, wie sie die Wirtschaftlichkeit erhöhen und dabei einen respektvollen Umgang mit ihren MitarbeiterInnen und KollegInnen wahren.
AUFBAU
Der Lehrgang „Zertifi zierter Lean Manager Mobility“ besteht aus vier Seminaren und einer Prüfung. Bei positivem Ablegen der Prüfung erhalten die TeilnehmerInnen das Zertifi kat „Lean Manager Mobility“.
LERNMETHODE
In den Seminaren wird neben der Vermittlung der theoretischen Grundlagen über Vorträge der Lerntransfer durch praxisnahe Übungen wie Diskussion und Reflexion von Praxisbeispielen, die Diskussion von vorbereitetem Foto- und Filmmaterial, Gruppenarbeiten und Lernspielen unterstützt.
ZIELGRUPPE
• MitarbeiterInnen und Führungskräfte aus allen Unternehmensbranchen
• KVP-Verantwortliche, Lean-/KVP-Coaches, Prozessverantwortliche, Managementsystemverantwortliche
SEMINARE ALS ABGESCHLOSSENE LERNEINHEITEN
Bei allen Seminaren handelt es sich um aufeinander abgestimmte, aber in sich abgeschlossene Einheiten. Alle Seminare sind daher auch einzeln buchbar. So haben
die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, ihr Lean-Wissen gezielt in genau jenen Gebieten zu vertiefen, die für sie von besonderem Interesse sind. TeilnehmerInnen, die über kein Lean Management-Wissen verfügen, sollten auf jeden Fall als erstes das Seminar „Lean Management-Kernthemen“ besuchen. TeilnehmerInnen, die die komplette Ausbildung zum zertifi zierten „Lean Manager Mobility“ absolvieren wollen, empfehlen wir, die Seminare in der von uns angebotenen Reihenfolge zu besuchen.
Das Qualifizierungsprogramm im Detail
Modul I: Lean Management-Kernthemen
ZIELE
Die TeilnehmerInnen erhalten einen fundierten Überblick über das Thema „Lean Management“. Ausgehend von den mit Lean Management in Zusammenhang stehenden Zielen, Prinzipien und Erfolgsfaktoren lernen sie, Verschwendungen zu erkennen
und nachhaltig zu beseitigen. Außerdem werden sie mit der Methode „5S“ vertraut gemacht und können den aktuellen Stand der Arbeitsplatzorganisation in der Produktion und in Office-Bereichen beurteilen. Weiters lernen sie die wesentlichen
Elemente eines ganzheitlichen Produktionssystems kennen. Sie erkennen, wie smarte Lösungen sie bei ihrer Arbeit unterstützen können. Alle Themen werden konsequent
aus Produktions- und aus Office-Sicht betrachtet.
INHALTE
• Lean Enterprise: Ziele – Prinzipien – Erfolgsfaktoren
• Wertschöpfung und Verschwendung
• Die 7 Verschwendungsarten aus Sicht der
– Produktion
– Administration
• Verbessern mit PDCA in der
– Produktion
– Administration
• 5S – Arbeitsplatzorganisation
– in der Produktion
– im Office
– Beispiele für smarte Lösungen am Arbeitsplatz
• Ganzheitliches Produktionssystem
Modul II: Lean Production-Methoden
ZIELE
Die TeilnehmerInnen werden mit wichtigen Lean Production-Methoden vertraut gemacht und erkennen auch deren Zusammenspiel und wirtschaftlichen Nutzen. Ihre
Fähigkeiten, Produktionsprozesse effizient und effektiv zu gestalten und zu optimieren, auch unter Berücksichtigung von Digitalisierungslösungen, werden erheblich gesteigert.
INHALTE
• Werkzeug zur Optimierung von Rüstprozessen (SMED)
• Analyse der Anlagennutzung (OEE)
• Instandhaltung und Maschinenmanagement (TPM)
• Fehlhandlungssichere Produkte und Prozesse (Poka Yoke)
• Wertstrom im Produktionsprozess
• Digitalisierungsbeispiele – Praxislösungen mit konkretem Nutzen
Modul III: Lean Administration-Methoden
ZIELE
Die TeilnehmerInnen werden mit wichtigen Lean Administration-Methoden vertraut gemacht und erkennen auch deren Zusammenspiel und wirtschaftlichen Nutzen. Ihre
Fähigkeiten, administrative Prozesse effizient und effektiv zu gestalten und zu optimieren, werden erheblich gesteigert. Sie erkennen Möglichkeiten zur Optimierung von administrativen Prozessen durch den Einsatz von Digitalisierung.
INHALTE
• Zeitdiebe und Gegenmaßnahmen
• Aufgaben priorisieren, delegieren, einplanen, bearbeiten
• Besprechungen effizient und effektiv gestalten
• E-Mail-Kommunikation effizient und effektiv gestalten
• Wichtige Methoden und Werkzeuge zur Analyse und Optimierung von administrativen Prozessen
– Prozessabgrenzung
– Prozessablaufdiagramm
– Wertschöpfungsanalyse
– Wertstromanalyse
• Prozessorientiertes Managementsystem
• Prozesseigner – Aufgaben, Verantwortung, Befugnisse, Qualifikationsprofil
• Beispiele für smarte Lösungen zur Effizienzsteigerung von Prozessen
Modul IV: Lean Thinking & Shopfloor Management
ZIELE
Die TeilnehmerInnen werden mit der Lean-Philosophie und den Grundlagen des Shopfloor Managements vertraut gemacht. Sie erhalten einen fundierten Überblick über die Grundlagen erfolgreicher Führungsarbeit und erkennen die Bedeutung ihrer Rolle als Führungskraft. Praxisorientierte Tipps unterstützen sie dabei, Shopfloor Management unter Berücksichtigung digitaler Lösungen in ihrem Verantwortungsbereich nachhaltig zu verankern.
INHALTE
• Lean Thinking
• Organisation im Produktionsbetrieb
• Shopfloor Management
• Führung am Shopfloor
• Visualisierung und Teamboard
• Digitale Praxislösungen am Shopfloor (z.B. digitales Teamboard)
• Digital unterstütztes Shopfloor Management – Chancen und Gefahren
• Teamziele vereinbaren und umsetzen
• Motivation und Teamarbeit
• Umgang mit Kritik und Konflikten
V. Prüfung „Zertifizierter Lean Manager Mobility“
Die Prüfungsthemen sind die Inhalte der Seminare
• Lean Management-Kernthemen
• Lean Production-Methoden
• Lean Administration-Methoden
• Lean Thinking & Shopfloor Management
Voraussetzung für das Antreten zur Prüfung ist die Teilnahme an allen vier Seminaren (Mindestanwesenheit bei jedem Seminar von 75%). Die Prüfung gliedert sich in einen mündlichen und einen schriftlichen Teil.
• Die mündliche Prüfung besteht aus Gruppenarbeiten (Lösung von Fallbeispielen, Moderation, Präsentation).
• Die schriftliche Prüfung besteht aus einem Test mit Fragen zu den Seminarinhalten.
Nach positivem Abschluss erhalten die TeilnehmerInnen das Zertifikat „Lean Manager Mobility“. Dieses Zertifikat weist sie als ExpertInnen auf dem Gebiet „Lean Management“ aus.
Dauer
gesamt 12 Tage, Module auch einzeln buchbar, jedoch aufbauend
(je 09:00-17:00 Uhr)
Termine
Modul I: 21.-22.09.2020
Modul II: 19.-21.10.2020
Modul III: 16.-18.11.2020
Modul IV: 09.-11.12.2020
Prüfung
11.01.2021
TeilnehmerInnenzahl
mind. 8, max. 16 TeilnehmerInnen
Schulungsort
Seminarhotel
Preis
Modul I: ACstyria Partner € 590,– Nicht-Partner € 830,–
Modul II: ACstyria Partner € 790,– Nicht-Partner € 1.110,–
Modul III: ACstyria Partner € 790,– Nicht-Partner € 1.110,–
Modul IV: ACstyria Partner € 790,– Nicht-Partner € 1.110,–
Prüfung: ACstyria Partner € 410,– Nicht-Partner € 580,–
Gesamtpreis bei Buchung des ganzen Lehrganges: ACstyria Partner € 3.220,– Nicht-Partner € 4.740,–
(alle Preise exkl. USt) (inkl. Lernunterlagen und Verpflegung; exkl. Übernachtung)
Fördermöglichkeit der SFG – Erfolgs!KURS
Bildungskooperationspartner
Jung+Partner Management GmbH und StEP-Up